Schlaflabor und Schnarchtherapie

Schnarchen ist ein häufiges Symptom und führt oft zwischen den Bettpartnern zu Problemen. Getrennte Betten sind nicht selten die Folge. Nun ist Schnarchen heute immer noch ein „peinliches“ Symptom und die Problematik wird - außer zwischen den Bettpartnern selbst – meist nicht offen thematisiert.

Unterschätzt wird zudem eine Erkrankung, die ausschließlich schnarchende Patienten betrifft: das Schlafapnoesyndrom (OSAS). Dieses ist durch eine Verlegung der oberen Atemwege gekennzeichnet, wodurch in der Regel auch das Schnarchgeräusch entsteht. Häufig ist dieser Verschluss zwischen Rachenhinterwand, Zungengrund und Gaumensegel lokalisiert. Durch die Unterbrechung der Atmung kommt es in der Folge zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut. Der Körper reagiert hierauf mit starken Stressreaktionen: hohe Spiegel der Stresshormone Adrenalin und Cortison, Blutdruckanstieg und eine Pulsbeschleunigung sind die Folgen. Der Sauerstoffmangel kann Gehirn oder auch den Herzmuskel schädigen. Es kommt zu unruhigen Träumen, morgendlicher Erschöpfung, Tagesmüdigkeit und so genanntem „Sekundenschlaf“. Langfristig kommt es zu Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und Reizbarkeit. Das Risiko für erhöhten Blutdruck, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfall steigt an. Betroffene Männer leiden überdies häufig unter Potenzstörungen.

Therapien gegen Schnarchen

Alle Erfolg versprechenden Therapieoptionen haben zum Ziel, die oberen Atemwege frei zu halten und zu stabilisieren. Eine starke OSAS - Erkrankung wird durch eine Maskenbehandlung therapiert. Der Patient wird hierbei nicht - wie oft fälschlicherweise angenommen – beatmet, sondern es erfolgt eine so genannte „pneumatische Schienung“: Durch Einbringen eines Überdruckes in die oberen Atemwege wird der Rachen stabilisiert, er kann nicht mehr kollabieren und es entstehen keine Atemaussetzer mehr, zudem verschwindet das Schnarchgeräusch.

Auch wenn man hierdurch vielen Patienten (und auch ihren Partnern) eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität geben kann, gibt es auch Patienten, die eine Therapie mit einem solchen Gerät nicht möchten.

Bissschienen zur Vorverlagerung des Unterkiefers sind hier eine Alternative. Aber auch hier bedarf es wieder einem äußeren Hilfsmittel. Dauerhafte Lösungen ohne Geräte haben immer die Straffung der Rachenstrukturen zum Ziel. Hier stehen HNO-operative Verfahren und die so genannte Radiofrequenz­therapie zur Verfügung. Letztere ist ein besonders schonendes Verfahren, um die Ursachen des Schnarchens zu beseitigen. Die Therapie kann in lokaler Betäubung in der Praxis durchgeführt werden, ohne dass der Patient arbeitsunfähig wird.

Sie lässt sich auch als schonendes Verfahren zur Verbesserung der Nasenatmung einsetzen. Der Patient muss ebenfalls nur lokal betäubt werden, braucht anschließend keine Tamponade, und die Schleimhäute werden, gegenüber den klassischen operativen Verfahren, geschont.